Der ältere untere Teil desselben wurde 1607 mit einer Mauer umgeben und erhielt als Eingang seinen noch jetzt vorhandenen großen runden Torbogen. An der Seite desselben befand sich ehemals eine Freikanzel für Leichenpredigten. Jetzt befindet sich zur Rechten des Eingangs das 1842 von Fürst Otto Viktor gestiftete Leichenhaus, das mit seinem gefälligen Rundbogenstil an italienische Bauweise erinnert. Es enthält im Erdgeschoss den würdigen Aufbewahrungsraum und eine Sezierkammer, darüber die „Totenbettmeister-Wohnung“ und unterirdisch eine herrschaftliche Gruft, in welcher die bei Erneuerung der Kirche unter dem Altarsplatz vorgefundenen herrschaftlichen Särge und Überreste geborgen sind.
Noch unter Herrn Veit 1603 erhielt die Kirche auch einen neuen Turm mit einem unter dem Dach hervortretenden hölzernen „Stadtpfeifergänglein“, von welchem jeden Mittwoch und Sonnabend ein Choral geblasen wurde.
Die Gesamtzahl der Pastoren, Oberpfarrer und Inspektoren in der Zeit von 1542-1890 ist mit 20 Personen in der „Neuen Sächsischen Kirchengalerie“ genannt. (Je nach Möglichkeit werden wir versuchen, eine vollständige Liste derer zu erstellen.)
1886, 100 Jahre waren seit der letzten Renovierung vergangen, übertrug der Kirchenvorstand, unter Leitung des Oberpfarrers Naumann, dem Architekten Schramm aus Dresden die Ausarbeitung des Planes zur vollständigen Neugestaltung des Innenraumes und die Leitung des Baus.
Am 1. Advent 1889 wurde abermals die Neueinweihung vollzogen.
Die Ausarbeitung der einzelnen Geschehnisse erfordert leider noch etwas Zeit, jedoch es kann gesagt werden, dass die Glocken mehrfach getauscht bzw. beschädigt wurden und bei dem Brand 1771 gar völlig schmolzen. Die Gebäude wurden bei dem Brand ebenfalls total zerstört. Die damaligen Pfarrer mussten daraufhin 26 lange Jahre auf den Neubau des Pfarrhauses warten.
Im Jahre 1750 waren Mauerwerk, Dach und Turm wieder so schadhaft geworden, dass Inspektor Mag. Oertel eine umfassende Erneuerung plante und zu diesem Zweck nach der damals aufgekommenen Sitte eine große Kirchen- und Turmbaulotterie im Verein mit dem Justizamtmann Lindner und dem Bürgermeister Scheutzlich ins Werk setzte. Noch ehe die Lotterie abgeschlossen war, besetzte beim Ausbruch des siebenjährigen Krieges ein preußisches Dragonerregiment die Stadt und in der augenblicklichen Not wurde der größte Teil des Lotterieertrages für die auferlegte Kriegskontribution verwendet. Die Reparatur musste auf das Allernötigste beschränkt werden. 15 Jahre später, bei dem großen Brand am 4. März 1771, sank die Kirche vollständig in Trümmer. Nach dem Brand musste der Gottesdienst 14 Jahre lang erst in dem verschont gebliebenen Hospital, dann in dem wiederaufgebauten Rathaus abgehalten werden. Durch Geldsammlungen und Brandpredigten wurde ein kleiner Baufonds geschaffen. Weitere Beträge stammten aus der „General-Brandkasse“ und einem Teil wiedererstatteter Lotterieerträge. Aber nur die großherzige Freigiebigkeit der damals regierenden Grafen Friedrich Albert und Otto Karl Friedrich von Stein und Hartenstein, die alles Baumaterial an Holz und Steinen lieferten, ermöglichte es, nach zehn Jahren den Grundstein zu der neuen Kirche zu legen. Der Bau wurde dem städtischen Baumeister Muhrhardt übertragen und in vier Jahren soweit vollendet, dass am 5. Februar 1786 die Kirche durch Pfarrer Bretschneider unter großem Jubel der ganzen Gemeinde eingeweiht werden konnte.
Das erste, bis 1599 reichende, enthält nur das Tauf- und Totenregister.
Von 1600 an beginnen die Trauregister. Aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind außer Rechnungen, Kirchenstuhlverzeichnissen und Inventarlisten wenige andere Dokumente vorhanden. Vermutlich ist alles dem großen Brand zum Opfer gefallen. Zusammenhängendere Nachrichten beginnen erst zur Zeit des Inspektors Oertel, um 1750.
Bis 1889 genügte die Orgel den Ansprüchen der Gemeinde.
Der Kantor und Organist Friedrich Otto Reuter konnte seine künstlerischen Ansprüche jedoch geltend machen und gewann die Gemeinde für die Erneuerung der Orgel.
Die neue Orgel, von den Gebrüdern Jehmlich in Dresden erbaut und am 21. September 1903 eingeweiht, hatte 55 klingende Stimmen mit 3600 Pfeifen bei 3 Manualen.