Historie der Laurentiuskirche

Folgend finden Sie eine Übersicht zur Historie der Stadt Lichtensteins und ihrer Kirche.
Alle Informationen wurden aus vorhandenen historischen Aufzeichnungen bezogen und beruhen ausschließlich auf der Wiedergabe historischer Ereignisse.

Historie Lichtenstein

1261
Erstmalige Erwähnung der Kirche St.Laurentii
1261
Mitte 15. Jahrhundert
Errichtung des Hospitals
Mitte 15. Jahrhundert
bis 1542
Katholische Zeit
bis 1542
1542
Einführung der Reformation in den "Schönburgischen Landen". Rödlitz und Hohndorf wurden mit Lichtenstein kirchlich verbunden.
1542
1552
Anlage des Gottesackers, ostwärts von der Kirche, in dem sanft aufsteigenden Gelände gegen den herrschaftlichen Stadtwald hin, aus Anlass der Pest.
1552
1560
Lichtenstein wird der neu gegründeten Superintendentur Waldenburg unterstellt. Beginn der Führung der Kirchenbücher.
1560
1593
Graf Veit von Schönburg ließ den Altarsplatz der Kirche überwölben und unter demselben die Familiengruft anlegen.
1593
1603
Die Kirche erhielt einen neuen Turm, mit einem unter dem Dach hervortretenden hölzernen "Stadtpfeifergänglein"
1603
1642
Erste Nachweisung der Pfarreinkünfte. Amtsantritt des M. Michael Franken.
1642
ca. 1650
Die Parochie Lichtenstein wird mit den Kirchspielen Rödlitz, Bernsdorf, Gersdorf, Oberlungwitz, Mülsen St. Micheln und später Callnberg zu einer besonderen Diözese verbunden. Die Pfarrer von L. wurden unter dem Titel "Inspektor" mit der Aufsicht über das Kirchen-, Schul- und Armenwesen der genannten Gemeinden betraut.
ca. 1650
1678
Ausbau der Kirche auf Kosten von Graf Otto Albert von Hartenstein.
1678
1775
Aufhebung des Inspektorates. Die Pastoren erhielten den Titel "Oberpfarrer".
1775
1750
Planung der Erneuerung der Kirche. Ausführung der Reparatur auf Grund des siebenjährigen Krieges nur sehr beschränkt möglich.
1750
1766
Die Orgel wurde bei einem Blitzeinschlag in den Turm schwer beschädigt (1771 fiel sie dem Brand zum Opfer).
1766
4. März 1771
Der große Brand legte auch die Kirche vollständig in Trümmer. Einzig die Heiligen Gefäße und die Paramente wurden gerettet.
4. März 1771
5. Februar 1786
Die neuerbaute Kirche wurde durch Pfarrer Brettschneider unter großem Jubel eingeweiht.
5. Februar 1786
1837
Der Turm erhielt eine zwiebelartige Kuppel.
1837
1865
Erst jetzt erhielt der Turm seine schlanke und gefällige Form.
1865
1886
Ausarbeitung eines Planes zur neuen Gestaltung des Innenraumes (Architekt Schramm aus Dresden).
1886
1. Advent 1889
Neueinweihung des vollendeten Baus durch Oberpfarrer Naumann. Einbau einer "Luftheizungseinrichtung" unter dem Altar. Die Familiengruft wurde verlegt.
1. Advent 1889
21. September 1903
Es wurde eine neue Orgel auf Betreiben des Kantors und Organist Friedrich Otto Reuter gebaut und zum genannten Datum eingeweiht.
21. September 1903
1929
Erneuerung des Außenputzes der Kirche, es wurden verschiedene Erneuerungen an Türen und Fenstern vorgenommen, der gesamte Kirchturm wurde erneuert (Putz und Dach), Kreuz und Kugel wurden neu vergoldet.
1929
1931
Das Reliefbild des Heiligen Laurentius wurde gestiftet. Geschaffen von Professor Wedemeyer, wurde es über dem Hauptportal angebracht.
1931
1964
Die Dächer von Turm und Kirche mussten teilweise neu eingedeckt werden.
1964
1973
Das Orgelprospekt der "Jehmlich"-Orgel wurde restauriert, d.h. es wurde vom alten Farbanstrich befreit und in der ursprünglichen Farbgebung, weiß-gold, wieder hergestellt.
1973
1985
Zur Vorbereitung des 200-jährigen Jubiläums der Kirche (s. 1786) werden verschiedene Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten im Inneren der Kirche in Angriff genommen. Altar und Altargemälde werden erneuert.
1985
1986
Die gesamte Elektrik wurde erneuert und alle Messingleuchten restauriert.
1986
1987
Kugel und Kreuz wurden erneut vergoldet.
1987
1991 -1995
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen wurden ausgeführt: Der gesamte Dachstuhl wurde erneuert und daraufhin das Dach neu gedeckt, die Innenausmalung erfolgte in Weiß, eine neue Heizungsanlage wurde eingebaut und spezielle Bodenfliesen neu verlegt. Die Prospektpfeifen der Orgel, welche ursprünglich in Zinn gefertigt waren, aber im 1. Weltkrieg zu Rüstungszwecken ausgebaut und durch Zinkpfeifen ersetzt wurden, konnten wieder in Zinn gefertigt und eingebaut werden. Schrittweise wurden und werden die schönen farbigen Bleiglasfenster der Kirche, welche zum Teil stark beschädigt sind, restauriert.
1991 -1995
2002
Erneuerung der Bleiglasfenster mit enormem Zeit- und Finanzaufwand.
2002
03.11.2002
Festgottesdienst zum 100-jährigen Jubiläum der Orgel.
03.11.2002

Der ältere untere Teil desselben wurde 1607 mit einer Mauer umgeben und erhielt als Eingang seinen noch jetzt vorhandenen großen runden Torbogen. An der Seite desselben befand sich ehemals eine Freikanzel für Leichenpredigten. Jetzt befindet sich zur Rechten des Eingangs das 1842 von Fürst Otto Viktor gestiftete Leichenhaus, das mit seinem gefälligen Rundbogenstil an italienische Bauweise erinnert. Es enthält im Erdgeschoss den würdigen Aufbewahrungsraum und eine Sezierkammer, darüber die „Totenbettmeister-Wohnung“ und unterirdisch eine herrschaftliche Gruft, in welcher die bei Erneuerung der Kirche unter dem Altarsplatz vorgefundenen herrschaftlichen Särge und Überreste geborgen sind.

Noch unter Herrn Veit 1603 erhielt die Kirche auch einen neuen Turm mit einem unter dem Dach hervortretenden hölzernen „Stadtpfeifergänglein“, von welchem jeden Mittwoch und Sonnabend ein Choral geblasen wurde.

Die Gesamtzahl der Pastoren, Oberpfarrer und Inspektoren in der Zeit von 1542-1890 ist mit 20 Personen in der „Neuen Sächsischen Kirchengalerie“ genannt. (Je nach Möglichkeit werden wir versuchen, eine vollständige Liste derer zu erstellen.)

1886, 100 Jahre waren seit der letzten Renovierung vergangen, übertrug der Kirchenvorstand, unter Leitung des Oberpfarrers Naumann, dem Architekten Schramm aus Dresden die Ausarbeitung des Planes zur vollständigen Neugestaltung des Innenraumes und die Leitung des Baus.
Am 1. Advent 1889 wurde abermals die Neueinweihung vollzogen.

Die Ausarbeitung der einzelnen Geschehnisse erfordert leider noch etwas Zeit, jedoch es kann gesagt werden, dass die Glocken mehrfach getauscht bzw. beschädigt wurden und bei dem Brand 1771 gar völlig schmolzen. Die Gebäude wurden bei dem Brand ebenfalls total zerstört. Die damaligen Pfarrer mussten daraufhin 26 lange Jahre auf den Neubau des Pfarrhauses warten.

Im Jahre 1750 waren Mauerwerk, Dach und Turm wieder so schadhaft geworden, dass Inspektor Mag. Oertel eine umfassende Erneuerung plante und zu diesem Zweck nach der damals aufgekommenen Sitte eine große Kirchen- und Turmbaulotterie im Verein mit dem Justizamtmann Lindner und dem Bürgermeister Scheutzlich ins Werk setzte. Noch ehe die Lotterie abgeschlossen war, besetzte beim Ausbruch des siebenjährigen Krieges ein preußisches Dragonerregiment die Stadt und in der augenblicklichen Not wurde der größte Teil des Lotterieertrages für die auferlegte Kriegskontribution verwendet. Die Reparatur musste auf das Allernötigste beschränkt werden. 15 Jahre später, bei dem großen Brand am 4. März 1771, sank die Kirche vollständig in Trümmer. Nach dem Brand musste der Gottesdienst 14 Jahre lang erst in dem verschont gebliebenen Hospital, dann in dem wiederaufgebauten Rathaus abgehalten werden. Durch Geldsammlungen und Brandpredigten wurde ein kleiner Baufonds geschaffen. Weitere Beträge stammten aus der „General-Brandkasse“ und einem Teil wiedererstatteter Lotterieerträge. Aber nur die großherzige Freigiebigkeit der damals regierenden Grafen Friedrich Albert und Otto Karl Friedrich von Stein und Hartenstein, die alles Baumaterial an Holz und Steinen lieferten, ermöglichte es, nach zehn Jahren den Grundstein zu der neuen Kirche zu legen. Der Bau wurde dem städtischen Baumeister Muhrhardt übertragen und in vier Jahren soweit vollendet, dass am 5. Februar 1786 die Kirche durch Pfarrer Bretschneider unter großem Jubel der ganzen Gemeinde eingeweiht werden konnte.

Das erste, bis 1599 reichende, enthält nur das Tauf- und Totenregister.
Von 1600 an beginnen die Trauregister. Aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind außer Rechnungen, Kirchenstuhlverzeichnissen und Inventarlisten wenige andere Dokumente vorhanden. Vermutlich ist alles dem großen Brand zum Opfer gefallen. Zusammenhängendere Nachrichten beginnen erst zur Zeit des Inspektors Oertel, um 1750.

Bis 1889 genügte die Orgel den Ansprüchen der Gemeinde.
Der Kantor und Organist Friedrich Otto Reuter konnte seine künstlerischen Ansprüche jedoch geltend machen und gewann die Gemeinde für die Erneuerung der Orgel.
Die neue Orgel, von den Gebrüdern Jehmlich in Dresden erbaut und am 21. September 1903 eingeweiht, hatte 55 klingende Stimmen mit 3600 Pfeifen bei 3 Manualen.